Die ersten 1.000 km hat sie schon hinter sich und die ersten 50 Fahrtentage fast auch! Z.Zt. ist sie seit 45 Tagen unterwegs und hat dabei in 33 Paddeltagen 1.232 km zurückgelegt (Stand: 8.5.17).
WFA-Bedingungen nach 14 Paddeltagen
erfüllt!?
Die Bedingungen für das Wanderfahrerabzeichen 2017 hat sie
somit bereits erfüllt, genau genommen schon an ihrem 19.
Fahrtentag; denn innerhalb von 14 Paddeltagen hat sie 503 km
zurückgelegt. Es fehlt ihr jetzt nur noch die
„Gemeinschaftsfahrt“ … oder erkennt der DKV Freyas Tour als
„internationale Gemeinschaftsfahrt“ an; denn dieses Mal steht
bei dieser Umrundung – ganz im Gegensatz zur ihrer
Australienrundtour – nicht im Vordergrund, möglichst schnell
einen Kontinent „abzuhaken“! Vielmehr soll diese
Kontinentaltour auch der „Völkerverständigung“ dienen. Ruft
doch Freya, unsere „Botschafterin des Kanusports“, in ihrer
Homepage www.freyahoffmeister.com seetüchtige Kanuten dazu auf,
sie auf ein oder mehreren Etappen zu begleiten. Die bekannte
britische Seakayakerin Justine Curgenven, die z.Zt. auf
Vancouver Island lebt, hatte dieses Angebot auch schon
angenommen und Freya 10 Tage entlang der Pazifikküste von
Vancouver Island Gesellschaft geleistet.
Ja, Freya kommt voran! Sie ist nicht aufzuhalten! Meist geht
sie früh morgens schon vor 7 Uhr „zur Arbeit“, d.h. aufs Wasser
und paddelt je nach Wetterlage um die 8 Stunden. In der Regel
schafft sie täglich an die 35 km, ab und an überschreitet sie
aber auch die 50 km-Tagesmarke … wofür sie dann jedoch etwas
länger braucht, nämlich an die 11 Stunden; denn bei einer
Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 5 km/h dauert halt alles
etwas länger. In Anbetracht dessen, dass Freya ca. 75 kg Gepäck
(inkl. Verpflegung und Trinkwasser) mit sich führt und dass bei
der Berechnung ihrer Durchschnittsgeschwindigkeit auch die
täglichen Pausenzeiten mit einberechnet werden, ist das gar
nicht so langsam, wie mancher stromabwärts paddelnder
Rallye-Fahrer denken mag.
Und wie kommt Freya voran?
Und wie kommt Freya voran? Natürlich, Wind und Welle,
richtiger: starker bis stürmischer Wind und von der
einlaufenden Dünung erzeugte Grundsee bereiten ihr immer wieder
Probleme. Die Routenplanung, d.h. soll sie auf- oder ablandig
entlang der vor ihr liegenden Inseln paddeln, und die Pausen-
& „Biwak“-Planung, d.h. wo gibt es „brandungsfreie“
Anlandemöglichkeiten, wird wesentlich davon bestimmt, Grundseen
möglichst zu umfahren bzw. ganz zu meiden.
Grundsee zu umfahren ist übrigens gar nicht so schwer, wenn
beim Paddeln stets vor einem der Horizont nach „Brechern“
Ausschau gehalten wird. Tauchen dort vor einem immer größer
werdende Wogen auf, die aufsteilen und schließlich brechen,
muss man sich diese Stellen merken und möglichst seeseitig zu
umfahren. Je erfahrener man ist, desto aufmerksamer ist man und
desto erfolgreicher gelingt es einem, diesen meterhohen
Grundseen auszuweichen. Wenn man jedoch wie Freya tagelang,
wochenlang, monatelang unterwegs ist, kann man nicht stets auf
das Glück setzen, solche „White Spots“ immer umfahren zu
können. Irgendwann hat man auch mal Pech. So auch Freya und
ihre Mitpaddlerin Justine. Freya wurde von solch einem
plötzlich vor ihr aus dem Nichts aufbauenden Brecher gestreift.
Eine Kenterung konnte sie durch eine kräftige hohe Stütze
gerade noch so verhindern. Justine dagegen wurde von dem
Brecher voll erwischt, kenterte … und rollte wieder hoch. Zum
Glück wurde sie von dem Brecher nicht mit in die Brandungszone
transportiert, sodass sie die Chance nutze, möglichst schnell
aus dem kritischen Bereich wieder heraus Richtung Seeseite zu
paddeln.
Und sonst?
Ihr schwedischen Long-Distance-Kayak-Modell von POINT 65°N vom
Typ „Freya“ (560x58 cm, ca. 400 Liter Volumen) hatte Freya bei
ihrer Umrundung von Südamerika gute Dienste geleistet. Obwohl
die Gewässerbedingungen sehr ähnlich sind (=>
brandungsumtoste Felsküste), hat sie jetzt mit ihrem extra
verstärkten Modell gleich von Anfang an Probleme. Mal leckte es
hier, mal dort, schließlich überall. Nachdem sie erst einen
Monat unterwegs war, fand sie schließlich einen hilfsbereiten
Bewohner von Vancouver Island, der sich bereit erklärte, über
das Unterschiff eine neue Mattenschicht zu laminieren. Ja, da
hat sie nochmals Glück gehabt, wie damals als sie vor der
brasilianischen Küste beim Surf über ein Riff ihr Seekajak
„schrottete“, und zwar quasi vor der Haustür eines
GFK-Bootsbauers!
„Unsere“ Träume?
Natürlich träumt kein deutscher Kanute davon, Nordamerika zu
umrunden! Was jedoch nicht heißt, dass der eine oder andere von
uns nicht davon träumt:
• mal die Küste von Vancouver Island (V.I.)
entlang zu paddeln, um z.B. den Orcas beim Luftholen zu
beobachten (die ca. 700 km lange Pazifikküste von V.I. hat
Freya in 26 Tagen zurückgelegt, d.h. sie hat sich bewusst gegen
die Befahrung der weniger kritischen Ostseite von V.I.; der
Georgia-Strait und Johnstone-Strait, entschieden),
• die ca. 550 km lange „Inside Passage“
(CDN) (erster Abschnitt) von Port Hardy (Vancouver Island) bis
hoch nach Prince Rupert (British Columbia) zu bezwingen (ca.
450 km davon hat Freya schon zurückgelegt, wobei zu betonen
ist, dass sie auch hier wieder darauf verzichtet hat, entlang
der geschützteren „Innenpassage“ zu paddeln.
• den verbliebenen ca. 500 km langen zweiten
Abschnitt der „Inside Passage“ (Alaska) (von Ketchikan bis nach
Juneau) zu befahren (wobei noch nicht bekannt ist, welche Route
hier Freya plant zu paddeln).
DIE ROUTE
Aber, wer Zeit, Geld & Lust dazu hat, selbst mal die eine
oder andere dieser Teiletappen zu paddeln, sollte jedoch nicht
so früh im Jahr starten; denn derzeit ist es dort nicht so warm
wie bei uns – im auch nicht gerade so warmen –
Deutschland:
=> https://www.windy.com/53.160/-129.828?53.060,-130.261,7,m:e7KacyM
Zumindest Freya, die mit ihren beiden vorherigen
Kontinentalumrundungen demonstriert hat, dass sie
„wärmeresistent“ ist, muss noch beweisen, dass sie auch
„kälteresistent“ ist; denn zur Zeit klagt sie immer mal wieder
über kalte Füße & Hände. „Mensch Freya, was machst Du denn
erst, wenn du jenseits des Polarkreises paddeln wirst?“
Text: Udo Beier
Link: http://freyahoffmeister.com/posts/
Position am 8.5.17: Trage die folgenden Koordinaten bei GOOGLE
EARTH EIN.
53.3531 -130.1705