03.12.2012 | Kanu-Freizeit

Adventspaddeln mit „Bombenstimmung“ in Kassel

Eigentlich sollte es ein beschaulicher 1. Adventssonntag werden, vielleicht im Kreise der Familie. Aber dann lockte die Einladung von Hermann Haupenthal (Bezirksvorsitzender) und Ulrich Röhr (Bezirkswanderwart) zum Adventspaddeln viele Paddlerinnen und Paddler aller Altersklassen an die Fulda bei Kassel.

Kaum zu glauben, mit dem Advent kam auch der Winter nach Ost- und Nordhessen. Die Fuldaer und Bad Hersfelder hatten ihren Kampf auf der A 7, die Kasseler Berge waren bei geschlossener Schneedecke kaum zu bezwingen. Auch für Frankenberg und Korbach war die Anreise winterlich und damit beschwerlich. Überall an den Steigungen standen die SLKs und andere „Sommerautos“ und blockierten den Verkehr. Mit diesem Schnee hatte niemand gerechnet. Aber die Kanuten waren auch auf der Straße gut gerüstet und pünktlich am Start.

Treff für die Adventsfahrt des Bezirks Nord im HKV, war um 1200 Uhr in Cuxhagen. Hermann Haupenthal und Ulrich Röhr wollten ihren Augen nicht trauen. Trotz der widrigen Witterung kamen immer mehr Paddler und luden ihre Boote ab. Über 50 Kanuten aller Altersklassen gingen aufs eiskalte Wasser. Und trotz der Temperaturen von weniger als 0 Grad, war die Stimmung „bombig“. Alle waren bestens gelaunt und freuten sich auf die fast 20 km lange Tour. An der neuen Mühle gab es bei einer Portage eiskalte Füße. Aber für die erfahrenen Paddler war dies das geringste Übel. Denn die schweren Boote mussten ca. 200 m umtragen werden. Zum Glück hatten Michael Fladung und Reinhard Baumann aus Fulda dafür gesorgt, dass die Bootstransport-Lore am Ausstieg stand und die schweren Boote auf Schienen zum Einstieg unterhalb des Wehres transportiert werden konnten. Leider musste die Winter-Kanu-Tour durch die Kasseler Auen noch vor dem geplanten Ziel abgebrochen werden. Kurz vor der Schleuse Kassel war die Fulda gesperrt. Die Ursache: „Bombenalarm“. In dem nachfolgenden Fuldaabschnitt wurden mehrere Blindgänger ausgemacht, die in den nächsten Tagen entschärft bzw. kontrolliert gesprengt werden müssen.

Fast alle erreichten über einen kleinen Umweg, man musste bei den Kasseler Grün-Weißen oder dem ACTK-Bootshaus aussteigen und die Boote auf die Anhänger verladen, das Bootshaus des gastgebenden Vereins; nur ein Fuldaer ging in den eiskalten Fluten baden, zeigte sich dennoch bestens gelaunt. Bei der Kanu-Vereinigung Kassel hatte man gut eingeheizt. Kaffee und Kuchen ließen die Paddlerherzen höher schlagen. Und dann war es endlich soweit. Bezirksvorsitzender Herrmann Haupenthal begrüßte über 100 Gäste und freute sich sichtlich über den großen Zulauf. Im Rahmen des Advent-Cafes konnte Haupenthal allen erfolgreichen Leistungssportlern die Ehrengaben des Bezirks überreichen. Auch die Breitensportler kamen nicht zu kurz und wurden für viele gefahrene Kilometer geehrt. Die Erfolgreichsten im Breitensport waren einmal mehr die Kanu-Wanderer Bad Hersfeld. Über 1.800 Punkte hatten die Hersfelder eingefahren und wurden dafür von Uli Röhr mit dem Helmut Kersten Pokal ausgezeichnet. Begleitet von tosendem Beifall nahm der Vorsitzende Günther Knoth den Wanderpokal entgegen. Auf Platz 2 kam der ACT Kassel, 3. wurde der Polizeisportverein Grün Weiß Kassel.

Mit einem großen Dank an die Gastgeber und den besten Wünschen für das anstehende Weihnachtsfest und einem guten Rutsch ins Jahr 2013, verabschiedete der Bezirksvorsitzende die anwesenden Kanuten, Trainer und Betreuer und lud alle zu den Aktivitäten des Bezirks im neuen Jahr ein.

Text und Fotos: Harald Piaskowski

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