Die 1. Etappe begann sie am 30.08.11 in Buenos Aires
(Argentinien). 247 Tage später beendete sie sie am 02.05.12 in
Valparaiso (Chile). Insgesamt legte sie während dieser Zeit
7.676 km zurück.
Nach einem Heimaturlaub startete sie am 25.0812 in Valparaiso
(Chile) ihre 2. Etappe, und zwar zunächst zusammen mit dem
Dänen Peter Unold. Nach einem Weihnachtsurlaub in Deutschland
war sie ab dem 09.01.13 wieder solo unterwegs. Während dieser
Etappe paddelte Freya die gesamte pazifische Küste hoch, vorbei
an Peru, Ecuador, Kolumbien bis nach Panama. In Höhe des
Panamakanals querte sie am 14.03.13 hinüber in das Karibische
Meer. Am 06.05.13 schloss sie nahe der Grenze zu Venezuela
diese 7.736 km lange Etappe ab. Insgesamt 228 Tage benötigte
sie dafür.
Nun steht sie am Beginn ihrer 3. Etappe. Über 10 Tage ist sie
schon unterwegs. Z.Zt paddelt sie noch entlang des Golfs von
Venezuela. Aufgrund des stetigen Gegenwindes, der fast
ausschließlich mit 4-5 Bft. weht, kommt Freya nicht so wie
geplant voran. Statt täglich ca. 50 km zu paddeln, muss sie
sich derzeit mit 30-40 km begnügen. Wind & Welle stellen
sich ihr in die Quere. Das ist nichts Neues für sie; denn
seitdem sie in der Karibik paddelt, und das sind immerhin schon
53 Tage, läuft es nicht mehr so flott wie entlang der
pazifischen Küste.
Überwiegend wurde ihr Vorankommen an der Pazifikküste vom
stetig wehenden Nord-Wind und dem Humboldt-Strom unterstützt.
Die Wellen waren dort wohl mit 3-5 Meter höher, aber es
handelte sich dabei um Dünung, die ihr nur beim Anlanden &
Starten in Form von Brandung Probleme bereitete. Nun aber
kämpft sie sich durch eine kleinere, ca. 2 Meter hohe Windsee,
die sich nicht nur durch ihre Steilheit und eine kurze
Wellenlänge auszeichnet, sondern auch durch Schaumköpfe, die
scheinbar miteinander wetteifern, Freya im Sekundentakt mit
Salzwasser zu duschen.
Auf alle Fälle trägt diese Windsee dazu bei, dass Freya
unterwegs auf dem Wasser keine Ruhepause und kein „Picknick“
einlegen kann. Die Folge: Sie muss manchmal bis zu 3x am Tag
durch die Brandung hindurch am Festland anlanden, um sich dort
von Wind & Wellen zu erholen und – mal abgesehen von Mücken
& Sandflies – ungestört mit Nahrung zu versorgen.
Stichtag 10.05.14?
Es taucht daher die Frage auf, ob Freya es während dieser 3.
Etappe schaffen wird, ihre Umrundung wie geplant dort zu
beenden, wo sie am 30. August 2011 gestartet war? Vermutlich
ja, aber sicherlich nicht zu ihrem 50sten Geburtstag am 10. Mai
2014!
Eigentlich sollte ja die 2. Etappe in Georgetown (Guayana)
enden. Wind & Welle hinderten sie jedoch daran, im Mai 2013
bis dorthin zu paddeln. Jetzt muss sie erstmal dort ankommen,
bevor es weiter gehen kann entlang der Atlantikküste von
Guayana & Co., Brasilien und Uruguay bis hinunter nach
Argentinien. Bis Georgetown werden es noch ca. 2.200 km sein
und der Rest von ca. 7.800 km wird wohl 2014 erreichbar sein,
aber sicherlich nicht während der 3. Etappe, die wie die beiden
vorhergehenden Etappen jeweils von August bis Mai geplant
ist.
Lassen wir uns überraschen, wie schnell sich Freya ihrem Ziel
Buenos Aires annähern wird. Wenn sie dort nicht ankommen
sollte, dann sicherlich nicht aus paddlerischen Gründen. Da
können wir uns sicher sein; denn wer Island, Australien,
Neuseeland (Südinsel) in Rekordzeit umrundet, das Kap Horn
„bezwungen“ und die südamerikanische Pazifikküste problemlos
hinter sich gelassen hat, den hält der Atlantik nicht mehr auf,
und zwar auch dann nicht, wenn sie die nächsten ca. 5.300 km
nicht nur gegen den Nordost- und Südost-Passat, sondern auch
gegen die Karibische Strömung und den Süd-Äquatorialstrom
anpaddeln muss.
Eine „Unbekannte“ sollte dabei jedoch nicht außer Acht
bleiben; denn in der Karibik ist von Juni bis November
Hurrikan-Saison. Da kann es schon mal passieren, dass zumindest
die Ausläufer eines solchen Orkans, wenigstens aber die damit
einhergehende Monster-Dünung genau auf jene Küstenabschnitte
Südamerikas treffen, wo Freya Hoffmeister gerade entlang
paddelt oder biwakiert …
Text: Udo Beier
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