16.08.2011 | Kanu-Rennsport

WM in Szeged: DKV-Team stellt sich auf einen harten Spagat ein

Am Montag ist die WM-Mannschaft des DKV wohlbehalten in Szeged eingetroffen. Dort greifen die Athleten ab Donnerstag nicht nur in den Kampf um WM-Titel und Medaillen ein, sondern es geht in den olympischen Disziplinen in erster Linie um die Startplätze für die Olympischen Spiele im nächsten Jahr in London. Gegen die Weltelite setzt Chefbundestrainer Reiner Kießler dabei auch auf Doppelstarts der stärksten Athleten.
Als Titelverteidiger am Start: M. Hollstein und A. Ihle

Insgesamt schickt der DKV bei den Weltmeisterschaften in Szeged 28 Sportler an den Start, 16 von ihnen (8 Kajak-Herren, 5 Kajak-Damen und 3 Canadier-Herren) nehmen den Kampf um die begehrten Olympiastartplätze auf. Reiner Kießler orientiert in den olympischen Disziplinen „möglichst auf einen Podestplatz, wenngleich das in einigen Disziplinen schwer zu erreichen sein wird“. In diesen Fällen sollte dann ein Rang unter den ersten sechs anvisiert werden, womit der Quotenplatz für Olympia gesichert wäre, so der Chefcoach. Den Verlauf der letzten Vorbereitungen auf die WM schätzte Reiner Kießler als „im Rahmen der Erwartungen“ ein. Die Hoffnung auf eine Leistungsexplosion in der einen oder anderen Disziplin habe sich zwar nicht erfüllt, von daher fahre er „mit gedämpften Optimismus“ nach Szeged. Sollte es dem Team gelingen, sieben Medaillen in den olympischen Disziplinen zu erkämpfen, so könne man zufrieden in die Heimat zurück reisen. Alles Edelmetall darüber hinaus wäre eine willkommene Zugabe, umriss der Chefbundestrainer die Erwartungen.

Bei den Kajak-Herren gehen die diesjährigen 1000m-Europameister von Belgrad im Einer Max Hoff (Essen) sowie im Zweier Martin Hollstein (Neubrandenburg) und Andreas Ihle (Magdeburg) durchaus aussichtsreich ins Rennen. Max Hoff wird zudem gemeinsam mit Marcus Groß, Norman Bröckl und Robert Gleinert (alle Berlin) auch als Vizeeuropameister im K4 wieder den Wettkampf aufnehmen und dabei mit der Unwägbarkeit kalkulieren müssen, eventuell das Semifinale rund drei Stunden vor seinem Einer-Finale zu bestreiten. „Ich schaue auf nächstes Jahr. Mein Augenmerk gilt ganz klar Olympia und damit dem Quotenplatz in beiden Booten“, hatte sich der K1-Champion klar zum Spagat zwischen Einer und Vierer im Vorfeld der diesjährigen WM positioniert.

Ebenfalls erneut einen Doppelstart peilt Vizeweltmeister Ronald Rauhe (Potsdam) auf der 200m-Sprintdistanz an. Er trägt wie schon in Belgrad die Hoffnungen sowohl im K1 als auch gemeinsam mit Jonas Ems (Essen) im K2 und wird dabei versuchen, wieder an die Ergebnisse des Vorjahres anzuknüpfen.

Im Kajak der Damen stellt sich die in Belgrad wegen Schulterproblemen nicht eingesetzte diesjährige Deutsche Meisterin und Weltcup-Zweite von Duisburg Nicole Reinhardt (Lampertheim) erneut der internationalen Konkurrenz im K1 über 500 und 200m. Sie hat in der Vorbereitung auf die WM wieder an ihr Leistungsvermögen vor dem Ausfall anknüpfen können und dürfte gute Chancen auf die Quotenplätze haben. Im Zweier gehen die Vizeeuropameisterinnen über 1000 und 200m Franziska Weber (Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig) diesmal über die olympische 500m-Distanz an den Start. Beide werden zudem auch im Vierer gemeinsam mit Carolin Leonhardt (Mannheim) und Silke Hörmann (Karlsruhe) nach EM-Bronze versuchen, weitere Quotenplätze für den DKV zu holen.

Bei den Canadiern zählt der C1-Europameister Sebastian Brendel (Potsdam) über 1000m zum engeren Favoritenkreis für die Olympiastartplätze. Zudem strebt der 23-Jährige im C1 über 200m einen weiteren Quotenplatz an. Im C2 über 1000m werden die Sieger des Ausscheides vom 27. Juli in Duisburg Tomasz Wylenzek (Essen) und Stefan Holtz (Leipzig) versuchen, in der bisherigen Problemdisziplin des DKV in diesem Jahr möglichst mit Erreichen eines Quotenplatzes noch ein versöhnliches Resultat zu erzielen.

In den nichtolympischen Disziplinen vertreten weitere 12 Athleten den DKV. Zu ihnen gehören Sportler mit WM-Erfahrung wie Conny Waßmuth (Magdeburg), Lydia Weber (Leipzig), Hendrik Bertz (Berlin), Björn Wäschke (Berlin) und Stefan Kiraj (Potsdam) sowie mit der Empfehlung guter Leistungen bei der diesjährigen U23-EM die WM-Debütanten Debora Niche (Berlin) und Anne Knorr (Leipzig), Kostja Stroinski (Berlin), Kurt Kuschela und Peter Kretschmer (beide Potsdam), außerdem Paul Mittelstedt (Neubrandenburg) und der dreifache Junioren-Weltmeister dieses Jahres von Brandenburg Tom Liebscher (Dresden), der in der Sprintstaffel der Kajak-Herren zum Einsatz kommen soll. Darüber hinaus gehen mit dem Vizeweltmeister des Vorjahres Gerhard Bowitzky (Schwedt), Henry Schröder (Schwedt ) und Brit Gottschalk (Wiesbaden) drei Athleten in den Paracanoeing-Disziplinen an den Start.

 

Zeitplan der Entscheidungen:

Mi, 17.8., 15.00 – 16.30 Uhr: Vorläufe Paracanoeing

Do, 18.8., 8.30 – 12.00 Uhr: Vorläufe 1000m und 500m K4D und C2H
14.00 – 16.10 Uhr: Semifinals 1000m sowie 500m K4D und C2H
16.30 – 17.30 Uhr: Finals Paracanoeing

Fr, 19.8., 8.00 – 11.10 Uhr: Vorläufe 500m sowie 1000m K4H und C2H
11.20 – 13.30 Uhr: Semifinals 500m sowie 1000m K4H und C2H
15.00 – 17.30 Uhr: Finals 1000m sowie 500m K4D und C2H

Sa, 20.8., 8.00 – 10.10 Uhr: Vorläufe 200m
10.30 – 12.00 Uhr: Semifinals 200m
13.20 – 15.45 Uhr: Finals 500m sowie 1000m K4H und C2H
16.40 – 18.00 Uhr: Vorläufe 4x200m Staffeln

So, 21.8., 10.00 – 11.30 Uhr: Finals 5000m Langstrecke
12.00 – 14.00 Uhr: Finals 200m
14.30 – 15.00 Uhr: Finals 4x200m Staffeln

Die WM im Fernsehen:

ARD:

Freitag, 19.8., 17.05 - 17.55 Uhr: rbb Sportplatz extra

Samstag, 20.8., 15.40 - 16.15 Uhr: ARD Sportschau live

Sonntag, 21.8., 15.15 - 15.35 Uhr: ARD Sportschau live

Eurosport:

Donnerstag, 18.8., 14.00 - 16.30 Uhr: Übertragung vom 2.Wettkampftag

Freitag, 19.8., 16.00 – 17.30 Uhr: Übertragung vom 3.Wettkampftag

Samstag, 20.8., 9.30 – 10.30 Uhr: Aufzeichnung vom Vortag

10.30 – 12.00 Uhr: Übertragung vom 4. Wettkampftag

15.00 – 16.00 Uhr: Übertragung vom 4. Wettkampftag

16.00 -17.00 Uhr: Aufzeichnung vom Tag

Sonntag, 21.8., 10.00 – 11.30 Uhr: Übertragung 5. Wettkampftag

13.00 – 14.00 Uhr: Übertragung 5. Wettkampftag

Weitere Infos: www.kajakkenusport.hu

 

Voraussichtliche Einsatzkonzeption Kanu-Rennsport-Nationalmannschaft 2011 zur WM 2011 in Szeged
   
     
Kajak Damen  
K1 200m Nicole Reinhardt Lampertheim
K2 200m Carolin Leonhardt Mannheim
  Conny Waßmuth Magdeburg
K1 500m Nicole Reinhardt Lampertheim
K2 500m Franziska Weber Potsdam
  Tina Dietze Leipzig
K4 500m Carolin Leonhardt Mannheim
  Silke Hörmann Karlsruhe
  Franziska Weber Potsdam
  Tina Dietze Leipzig
K2 1.000m Deborah Niche Berlin
  Anne Knorr Leipzig
4x K1 200m Nicole Reinhardt Lampertheim
  Carolin Leonhardt Mannheim
  Conny Waßmuth Magdeburg
  Tina Dietze Leipzig
K1 5.000m Deborah Niche Berlin
     
Kajak Herren  
K1 200m Ronald Rauhe Potsdam
K2 200m Ronald Rauhe Potsdam
  Jonas Ems Essen
K1 500m Paul Mittelstedt Neubrandenburg
K2 500m Kostja Stroinski Berlin
  Hendrik Bertz Berlin
K1 1.000m Max Hoff Essen
K2 1.000m Martin Hollstein Neubrandenburg
  Andreas Ihle Magdeburg
K4 1.000m Marcus Groß Berlin
  Norman Bröckl Berlin
  Max Hoff Essen
  Robert Gleinert Berlin
4x K1 200m Ronald Rauhe Potsdam
  Jonas Ems Essen
  Marcus Groß Berlin
  Tom Liebscher Dresden
K1 5.000m Max Hoff Essen
     
Canadier Damen  
C1 200m Lydia Weber Leipzig
     
Canadier Herren  
C1 200m Sebastian Brendel Potsdam
C2 200m Björn Wäschke Berlin
  Stefan Kiraj Potsdam
C2 500m Peter Kretschmer Potsdam
  Kurt Kuschela Potsdam
C1 1.000m Sebastian Brendel Potsdam
C2 1.000m Tomasz Wylenzek Essen
  Stefan Holtz Leipzig
4x C1 200m Sebastian Brendel Potsdam
  Björn Wäschke Berlin
  Stefan Kiraj Potsdam
  Stefan Holtz Leipzig
C1 5.000m Kurt Kuschela Potsdam
     
Paracanoeing  
  Gerhard Bowitzky Schwedt
  Henry Schröder Schwedt
  Brit Gottschalk Wiesbaden
     
fett gedruckt = olympische Disziplin

Die Mannschaftsbroschüre des DKV-Nationalteams kann unter http://www.kanu.de/go/dkv/_ws/mediabase/downloads/leistung/kr/Kanu-Rennsport-Broschüre2011.pdf heruntergeladen werden (PDF, 2,3 MB)

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