Wie immer war die Anreise der Teams ab 10 Uhr geplant.
Nachdem im letzten Jahr die erste Qualifikation in der
Geschichte des Berliner Halbmarathons wegen starken Windes
abgesagt werden musste, hatten sich für den zweiten Versuch
sechs Mannschaften angekündigt. Bei der Anwesenheitskontrolle
standen dann sogar sieben Teamcaptains bereit, ihr Team auf die
1.500 Meter lange Strecke der Qualifikation zu schicken. Es
ging immerhin darum sich die besten Plätze in der
Startaufstellung für den Massenstart zu sichern. Gefahren wurde
im Abstand von 30 Sekunden und es galt eine Insel zu umrunden.
Alle Teams gaben ihr Bestes und wollten am liebsten sofort
wissen, wo sie gelandet waren. Aber etwas Spannung muss sein
und so wurde das Ergebnis der Qualifikation erst bei der
offiziellen Eröffnung bekannt gegeben.
Diese fand um 13:30 Uhr statt. Mit kurzen Ansprachen begrüßten
Su Klein vom Landesdrachenbootverband Berlin, Ingo Ernst vom
SSCBG und Stefan Telschow von
T&T Dragonboatevents die Sportler und schritten dann zur
Verlosung der restlichen Startnummern und der Bekanntgabe des
Qualifikationsergebnisses, das folgende Reihenfolge ergeben
hatte:
1. Elb Meadow Master 6:50
2. Sventana Dragons 6:51
3. Draco Jenensis 7:01
4. HKC Drachen 7:03
5. Red Devils 7:16
6. Quereinsteiger 7:25
7. Karoliner Dragons 7:29
Nachdem alle ihre Boote wieder zu Wasser gelassen und sich
warmgefahren hatten, suchte sich jedes Team seinen Platz in der
Startaufstellung. Die ersten vier der Qualifikation bildeten
die erste Reihe, die letzten drei die zweite und die fünf
Teams, die nicht an der Qualifikation teilgenommen hatten,
bildeten die letzte Reihe.
Alle Reihen starten versetzt zueinander und auch dank der
Disziplin und der ausreichenden Wassertiefe ging alles
glatt.
Die Vorjahressieger und Favoriten aus Dresden zogen gleich
vorne weg. Die Sventana Dragons versuchten sich auf die Welle
zu setzen, mussten die Dresdner dann aber doch ziehen lassen.
Dass der Start aus der dritten Reihe nicht unbedingt eine
hintere Platzierung bedeutet, bewiesen die Sportfreunde aus
Friedersdorf. Die Sonntagsfahrer bahnten sich mit kraftvollen
Schlägen ihren Weg durch das Feld, die Quereinsteiger
versuchten kurz die Welle zu halten, mussten dieses aber nach
kurzer Zeit aufgeben. Ganz nach vorn reichte es für die Truppe
von Michael Weise dann aber doch nicht und so wurden die
Friedersdorfer Dritter.
Auf der Strecke entbrannten gerade zu Anfang viele Kämpfe, die
aber alle fair und ohne Material- und Personenschäden
abliefen.
Dass auch ein Halbmarathon erst auf der Ziellinie entschieden
ist, bewiesen die Quereinsteiger. In einem langgezogenen
Endspurt über den „Langen See“ holten sie die Sportler vom
Arthur Becker Club ein. Diese hatten die Quereinsteiger nach
etwa drei Kilometern schon einmal abgeschüttelt, konnten sich
jedoch nie weiter als 50 Meter von ihnen entfernen. Über den
„Langen See“ mobilisierten die Verfolger dann alle Kräfte und
kamen immer näher. Beide Teams setzten unter dem Beifall der
Zuschauer und der schon im Ziel befindlichen Teams zu einem
furiosen Endspurt an, den die Quereinsteiger mit einer halben
Bootslänge Vorsprung für sich entscheiden konnten. Sportlich
fair spendeten sich beide Teams gegenseitig Beifall und beide
Steuermänner lenkten die Boote so aneinander vorbei, dass die
Sportler sich gegenseitig abklatschen konnten. Damit waren die
Quereinsteiger bestes Berliner Team an diesem Tag. Als gute
Gastgeber überließen die Berliner Teams die ersten sechs Ränge
den anderen Mannschaften, die wieder aus dem ganzen
Bundesgebiet angereist waren.
Nachdem alle Boote wieder an Land waren, setzte der Run auf
die Versorgungsstände ein. Die Mitarbeiter der „Ruderklause“ im
SSCBG waren gut vorbereitet und so bekamen alle schnell was zu
Essen und zu trinken. Die letzten Event-Shirts wurden gekauft
und alle warteten dann glücklich und zufrieden auf die
Siegerehrung.
Diese wurde wie immer zeitnah und kurz und knackig
durchgeführt, so dass alle wieder schnell zu ihren flüssigen
und festen Kohlenhydraten zurückkehren konnten. Einige blieben
noch und verbrachten einen netten Abend bei Bier und
Gegrilltem, andere machten sich auf die mehr oder weniger lange
Heimfahrt und viele versprachen noch an diesem Tag, im nächsten
Jahr wieder dabei zu sein.
Am 13.04.2013 wird es den nächsten Berliner Halbmarathon geben
und für die ganz Harten am 20.10.2012 den kompletten Marathon.
T&T Dagonboatevents freut sich auf beides. Bis dahin könnt
ihr euch das komplette Ergebnis und viele Fotos auf www.drachenboot-liga.de ansehen.
Autor: Stefan Telschow