20.04.2012 | Kanu-Drachenboot

4. Berliner Halbmarathon

Ein herrlicher Morgen, aber es war kalt an diesem 14. April, auf manchen Pfützen war eine leichte Eisschicht zu sehen. Doch der blaue Himmel versprach einen schönen Tag und damit gute Voraussetzungen für den 4. Berliner Halbmarathon für Drachenboote.
Foto: Alex Adler

Wie immer war die Anreise der Teams ab 10 Uhr geplant. Nachdem im letzten Jahr die erste Qualifikation in der Geschichte des Berliner Halbmarathons wegen starken Windes abgesagt werden musste, hatten sich für den zweiten Versuch sechs Mannschaften angekündigt. Bei der Anwesenheitskontrolle standen dann sogar sieben Teamcaptains bereit, ihr Team auf die 1.500 Meter lange Strecke der Qualifikation zu schicken. Es ging immerhin darum sich die besten Plätze in der Startaufstellung für den Massenstart zu sichern. Gefahren wurde im Abstand von 30 Sekunden und es galt eine Insel zu umrunden. Alle Teams gaben ihr Bestes und wollten am liebsten sofort wissen, wo sie gelandet waren. Aber etwas Spannung muss sein und so wurde das Ergebnis der Qualifikation erst bei der offiziellen Eröffnung bekannt gegeben.
Diese fand um 13:30 Uhr statt. Mit kurzen Ansprachen begrüßten Su Klein vom Landesdrachenbootverband Berlin, Ingo Ernst vom SSCBG und Stefan Telschow von
T&T Dragonboatevents die Sportler und schritten dann zur Verlosung der restlichen Startnummern und der Bekanntgabe des Qualifikationsergebnisses, das folgende Reihenfolge ergeben hatte:

1. Elb Meadow Master 6:50
2. Sventana Dragons 6:51
3. Draco Jenensis 7:01
4. HKC Drachen 7:03
5. Red Devils 7:16
6. Quereinsteiger 7:25
7. Karoliner Dragons 7:29

Nachdem alle ihre Boote wieder zu Wasser gelassen und sich warmgefahren hatten, suchte sich jedes Team seinen Platz in der Startaufstellung. Die ersten vier der Qualifikation bildeten die erste Reihe, die letzten drei die zweite und die fünf Teams, die nicht an der Qualifikation teilgenommen hatten, bildeten die letzte Reihe.
Alle Reihen starten versetzt zueinander und auch dank der Disziplin und der ausreichenden Wassertiefe ging alles glatt.
Die Vorjahressieger und Favoriten aus Dresden zogen gleich vorne weg. Die Sventana Dragons versuchten sich auf die Welle zu setzen, mussten die Dresdner dann aber doch ziehen lassen. Dass der Start aus der dritten Reihe nicht unbedingt eine hintere Platzierung bedeutet, bewiesen die Sportfreunde aus Friedersdorf. Die Sonntagsfahrer bahnten sich mit kraftvollen Schlägen ihren Weg durch das Feld, die Quereinsteiger versuchten kurz die Welle zu halten, mussten dieses aber nach kurzer Zeit aufgeben. Ganz nach vorn reichte es für die Truppe von Michael Weise dann aber doch nicht und so wurden die Friedersdorfer Dritter.
Auf der Strecke entbrannten gerade zu Anfang viele Kämpfe, die aber alle fair und ohne Material- und Personenschäden abliefen.
Dass auch ein Halbmarathon erst auf der Ziellinie entschieden ist, bewiesen die Quereinsteiger. In einem langgezogenen Endspurt über den „Langen See“ holten sie die Sportler vom Arthur Becker Club ein. Diese hatten die Quereinsteiger nach etwa drei Kilometern schon einmal abgeschüttelt, konnten sich jedoch nie weiter als 50 Meter von ihnen entfernen. Über den „Langen See“ mobilisierten die Verfolger dann alle Kräfte und kamen immer näher. Beide Teams setzten unter dem Beifall der Zuschauer und der schon im Ziel befindlichen Teams zu einem furiosen Endspurt an, den die Quereinsteiger mit einer halben Bootslänge Vorsprung für sich entscheiden konnten. Sportlich fair spendeten sich beide Teams gegenseitig Beifall und beide Steuermänner lenkten die Boote so aneinander vorbei, dass die Sportler sich gegenseitig abklatschen konnten. Damit waren die Quereinsteiger bestes Berliner Team an diesem Tag. Als gute Gastgeber überließen die Berliner Teams die ersten sechs Ränge den anderen Mannschaften, die wieder aus dem ganzen Bundesgebiet angereist waren.
Nachdem alle Boote wieder an Land waren, setzte der Run auf die Versorgungsstände ein. Die Mitarbeiter der „Ruderklause“ im SSCBG waren gut vorbereitet und so bekamen alle schnell was zu Essen und zu trinken. Die letzten Event-Shirts wurden gekauft und alle warteten dann glücklich und zufrieden auf die Siegerehrung.
Diese wurde wie immer zeitnah und kurz und knackig durchgeführt, so dass alle wieder schnell zu ihren flüssigen und festen Kohlenhydraten zurückkehren konnten. Einige blieben noch und verbrachten einen netten Abend bei Bier und Gegrilltem, andere machten sich auf die mehr oder weniger lange Heimfahrt und viele versprachen noch an diesem Tag, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.
Am 13.04.2013 wird es den nächsten Berliner Halbmarathon geben und für die ganz Harten am 20.10.2012 den kompletten Marathon. T&T Dagonboatevents freut sich auf beides. Bis dahin könnt ihr euch das komplette Ergebnis und viele Fotos auf www.drachenboot-liga.de ansehen.

Autor: Stefan Telschow

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