C1-Olympiasieger Sebastian Brendel (Potsdam) setzte sich wie schon am Vortag über 1000m vor seinem Vereinskameraden Ronald Verch und Erik Leue (Magdeburg) durch. C2-Olympiasieger Peter Kretschmer kam auf Rang vier, sein London-Zweierpartner Kurt Kuschela (beide Potsdam) wurde neunter. „Das war zum Abschluss noch einmal ein gutes Rennen, obwohl ich den Endspurt etwas zu früh angezogen habe und so noch mal abbrechen musste. Aber die Spritzigkeit ist wieder da und somit bin ich für Szeged durchaus optimistisch“, sagte der Potsdamer mit Blick auf die bevorstehende Weltcup-Premiere.
Im letzten 500m-Finale der Kajak-Damen behielt einmal mehr K2-Olympiasiegerin Tina Dietze (Leipzig) die Oberhand. In Abwesenheit der beiden Potsdamerinnen Franziska Weber und Katrin Wagner-Augustin verwies die 25-jährige Sportsoldatin die U23-Vizeeuropameisterin des letzten Jahres im K4 Verena Hantl (Karlsruhe) und Conny Waßmuth (Potsdam) auf Rang zwei bzw. drei. Platz vier belegte Anne Knorr (Leipzig) und Rang fünf ging an die K4-Silbermedaillengewinnerin von London Carolin Leonhardt (Mannheim).
Das 500m-Finale der Kajak-Herren für die Mittelstreckenwertung entschied der U23-Vizeeuropameister Tom Liebscher (Dresden) vor Kostja Stroinski und Marcus Groß (beide Berlin) für sich. 1000m-Sieger Max Hoff (Essen) kam auf Rang vier, Martin Hollstein (Neubrandenburg) auf Rang fünf. „Ich denke, ich kann zufrieden nach Hause fahren. Meine Ergebnisse waren eigentlich besser als ich gedacht habe“, formulierte der Dresdner seine persönliche Bilanz unbestritten positiv und bemerkte zu den anstehenden Weltcup-Aufgaben: „Beim Weltcup in Einer zu starten wäre schon schön. Ich habe hier in Duisburg gezeigt was ich kann und mich damit angeboten. Alles andere müssen nun die Trainer entscheiden.“
Im 500m-Rennen für die Sprintwertung der Kajak-Herren siegte Martin Schubert (Friedrichshafen) vor Felix König (Potsdam), Norman Bröckl (Berlin) und Jonas Ems (Essen). Die bereits qualifizierten Tom Liebscher und Ronald Rauhe (Potsdam) waren in diesem Rennen nicht am Start.
Das 500m-Rennen in der Sprintwertung der Canadier am frühen Sonntagmorgen entschied wie schon am Vortag über 200m Stefan Holtz vor Robert Nuck (beide Leipzig) und Stefan Kiraj (Potsdam) für sich. Der Leipziger beendete damit ungeschlagen mit vier Siegen die nationale Qualifikation. „Beim Weltcup in Szeged muss ich nun mal schauen, wie das internationale Niveau ist. Dort werde ich aus dem Training heraus fahren. Entscheidend ist dann der nächste Weltcup in Racice, dort wird voll angegriffen“, verreit der 32-Jährige über seine weiteren Pläne.
Chefbundestrainer Reiner Kießler äußerte mit Blick auf die ersten internationalen Einsätze: „Was uns in Szeged erwartet ist schwer zu sagen. Im Prinzip ist alles offen. Ich denke aber, dass unsere Athleten auf einem guten Weg sind.“ In Szeged besetzt der DKV nur die Einerdisziplinen im Kajak der Damen mit Tina Dietze, Franziska Weber und Katrin Wagner-Augustin, im Kajak der Herren mit Max Hoff und bei den Canadiern mit Sebastian Brendel und Stefan Holtz.
DKV-Präsident Thomas Konietzko brachte seine Eindrücke der nationalen Qualifikation auf den Nenner: „Es ist sehr erfreulich, dass unsere etablierten Athleten weiterhin dabei sind und dass wir auch ein paar junge Sportler haben, die sich in den Ranglisten gut platzieren konnten.“
Im Anschluss an die heute abgeschlossene nationale Qualifikation berät der Trainerrat über die Nominierung der erweiterten Mannschaft für den Einsatz bei den Weltcups in Racice und Poznan. Das Ergebnis wird voraussichtlich morgen bekanntgegeben.
Text: H.-P. Wagner
